Grußwort an den Jahrgang

Gehalten auf der Jubiläumsfeier anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Weiterbildungs-studiengangs Real Estate Management an der Technischen Universität zu Berlin von Dipl.-Ing. Friederike Thomas und Dr. Jan Bünnemeyer

Sehr geehrte Damen und Herren, 

herzlich willkommen liebe Studenten des 11. Jahrgangs. Im Namen des REM-Clubs begrü-ßen wir Sie und gratulieren Ihnen zu Ihrer Entscheidung, in dieser hochinteressanten Bran-che – der Immobilienbranche – tätig zu sein. Ebenso möchten wir Sie zur Ihrer Wahl des Real Estate Management Studiums an der TU Berlin beglückwünschen. Immerhin befinden wir uns an einer der bekanntesten und renommiertesten Technischen Universitäten, deren Absolventen weltweit für ihre Ausbildung geschätzt werden. Wir hoffen, dass auch wir REM-MIES ein kleines bisschen zu diesem Renommee beitragen. Was sind weitere Gründe, die Sie zum REM-Studium bewegten? Vermutlich haben Sie sich bei Ihren Überlegungen nicht nur vom bemerkenswerten Curriculum des Studiengangs leiten lassen. Sie haben sicherlich an Ihre berufliche Weiterentwicklung gedacht und definitiv ging es Ihnen um das Knüpfen neuer anregender Kontakte. Dabei staunten Sie vermutlich in Ihren ersten Vorlesungen, wie viele verschiedene Berufe und Ausbildungshintergründe in unserer Branche vertreten sind. 

„It’s all about the people“ sagen Unternehmer und meinen damit, dass nicht nur die Produk-te, welche sie am Markt platzieren, zum Erfolg beitragen, sondern die Menschen, die mit ihrer Leidenschaft und Kreativität diese Produkte entwickeln und vertreiben. Ich finde, so ist es auch in diesem Studiengang. Am Ende des Studiums erinnern Sie sich nicht nur an die Vorlesungen, sondern auch an die vielen aufschlussreichen Diskussionen und den Erfahrungsaustausch mit Ihren Kommilitonen. Wir sind überzeugt, dass die Menschen, die Sie in diesem Studiengang treffen, viel zu Ihrem persönlichen Weiterbildungserfolg beitragen. Manchmal entstehen bereits im Studium neue Geschäftsbeziehungen. Einige lernen ihren zukünftigen Arbeitgeber kennen. Die meisten Alumni verdanken REM viel. Nach dem Studi-enabschluss folgt meist eine berufliche Veränderung. Viele REM-Alumni besetzen interes-sante Positionen an der Schnittstelle zwischen den Ingenieur- den Naturwissenschaften, der Ökonomie und den Rechtswissenschaften. Die Fähigkeit disziplinübergreifend zu arbeiten verdanken wir diesem Studiengang, der ganz im Sinne der Leitlinien der agenda4 konse-quent auf Interdisziplinarität setzt. Im Studium lernten wir von graduierten Praktikern anderer Fachrichtungen. Ich erinnere mich an meine eigene aufrichtige Verwunderung, als ich hörte, wie viele Zahlungsströme in einem Discounted Cashflow zu beachten sind. Ich kannte die üblichen Größen wie Grundstücks-, Baukosten oder Mieteinnahmen, aber der sogenannte Leveraged Internal Rate of Return war für mich als Diplomingenieurin absolutes Neuland.

Um diese zwei wesentlichen Bestandteile des REM-Studiums, den interdisziplinären Dialog und Erfahrungsaustausch, nach dem vierten Semester fortzusetzen, gründeten Studenten des ersten Jahrgangs auf Ihrer Abschlussfeier den REM-Club. In diesem Netzwerk können alle Studenten und Alumni jahrgangsübergreifend Kontakte pflegen und neue Personen aus ihrer Branche kennenlernen. Während seines zehnjährigen Bestehens gab es für den REM-Club gute, aber auch – soviel Selbstkritik muss hier sein - weniger erfolgreiche Zeiten. Wir, der aktuelle Vorstand, möchten mit Ihrer Hilfe die guten Zeiten fortsetzen!

Der REM-Club will aber nicht nur Forum und Netzwerk für die Alumni sein, seine Mitglieder wollen dem Studiengang und den Studenten auch etwas zurückgeben – bereits jetzt enga-gieren sich viele Mitglieder in der Lehre, sei es als Projektkoordinatoren, sei es als Regel- oder Gastdozenten. Wir wünschen uns, dass diese personellen Ressourcen auch in Zukunft vom Studiengang nachgefragt und genutzt werden, um Praxisnähe und Anwendungsorien-tiertheit des Gelehrten sicher zu stellen. Unser Engagement beruht darauf, dass wir wissen, dass das Renommee unseres eigenen Abschlusses immer auch daran gemessen wird, wie erfolgreich der Studiengang gegenwärtig und in der Zukunft ist. 

Natürlich ist es gut, wenn Alumni lehrende Funktionen in einem Studiengang übernehmen, der sich Praxisnähe auf die Fahnen geschrieben hat. Wer könnte besser die Anpassungs-schwierigkeiten verstehen, die Fragen beantworten und sich über die Erkenntniserfolge auf dem Schlachtfeld der Interdisziplinarität freuen als ein Alumnus, der weiß wie es ist, sich als völlig Fachfremder auf dem Gebiet der Ökologie, Ökonomie oder Juristerei im Rahmen einer Machbarkeitsstudie bewegen zu müssen. Die Hilfestellung, welche die Alumni diesem Studiengang geben können, darf aber nicht dar-über hinwegtäuschen, dass der Studiengang im 11. Jahr seines Bestehens an eine Schwelle gelangt ist. Ein Transformationsprozess hat begonnen und muss weiter verfolgt werden. Ein Studiengang, so interdisziplinär er auch sein mag, lebt in erster Linie von seinen universitä-ren Dozenten. REM kann hier zurückblicken auf eine sehr respektable Riege ganz ausge-zeichneter Hochschullehrer, die es geschafft haben, diesen Studiengang fest in der immobi-lienwirtschaftlichen Szene zu etablieren. Und doch muss es im Rahmen eines Jubiläums erlaubt sein, den Blick auch in die Zukunft zu richten. 

Wir hoffen, dass REM es auch in Zukunft wieder schafft, hoffnungsvolle Nachwuchswissen-schaftler zu gewinnen. Es gilt, das Kollegium mit neuen Kräften zu verstärken. Ich sage be-wusst verstärken und nicht ersetzen. Ich bitte diesen feinen Unterschied zu bemerken. Auf das Wissen, die Erfahrung und die Kontakte unserer Stammdozenten werden wir noch lange angewiesen sein und hoffentlich noch lange darauf vertrauen können. 

Die Einbindung von Alumni, also von Praktikern, ist dabei nur ein guter erster Schritt. Es muss jedoch weiter gehen, die wissenschaftliche Orientierung eines universitären Studien-ganges darf gegenüber den praxisorientierten Projektarbeiten nicht in den Hintergrund ge-drängt werden. 

REM hat mit dem Gewinn Frau Prof. Wellners bereits einen wichtigen Schritt gemacht, um das Dozententeam mit einer jungen und sehr renommierten Wissenschaftlerin zu verstärken. Wir hoffen aber, dass dieser Berufungserfolg nur der Auftakt war für weitere zukünftige Beru-fungserfolge. Es gibt viele neue, interessante und bearbeitungsbedürftige Diskussionsfelder in der Immobilienwissenschaft, welche dieser Studiengang besetzen muss, wenn er weiter richtungsweisend sein will unter den mittlerweile vielen Studiengängen, welche die Worte REAL ESTATE im Namen tragen. 

Wir appellieren daher an die Technische Universität, diesen Studiengang weiter nach Kräften zu unterstützen. Der Immobilienmarkt ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in Berlin und er sieht sich auch 20 Jahre nach der Wiedervereinigung noch immer einer rasant fort-schreitenden Professionalisierung ausgesetzt. Diese Professionalisierung braucht auch wei-terhin gut ausgebildete Immobilienexperten – zahlreiche Anfragen von Unternehmen der Immobilienwirtschaft an den Studiengang in den letzten Monaten und Jahren beweisen es. Die Technische Universität Berlin sollte auch in Zukunft eine der ersten Adressen sein, wenn für Unternehmen gilt, Nachwuchskräfte zu gewinnen, die mit den aktuellen Entwicklungen und Anforderungen der Immobilienwirtschaft vertraut sind. Liebe TU Berlin, wir bauen auf Sie.

Sie, meine Damen und Herren des 11. Jahrgangs, erwartete eine gute Aus- und Weiterbildung, die einiges von Ihnen abfordern wird. Aber glauben Sie mir, es lohnt sich. Wenn wir – der REM-Club – Ihnen in den kommenden Semestern mit Rat, Tat und Kontakten weiter helfen können – lassen Sie es uns wissen. Gerne stehen wir Ihnen als Sparringspartner, als Rat- und als Ideengeber zur Seite. Nach jeder noch so ernsten Rede folgt der Werbeblock.

Lassen Sie mich daher noch auf die nächste Veranstaltung des REM-Club hinweisen. Am Donnerstag in zwei Wochen, also am 29.11.2012 werden wir den nächsten REM-Talk im Amerikahaus in der City West veranstalten. Dirk Spender, ein Alumnus des 7. Jahrgangs, Leiter des Regionalmanagements City West, wird über die Maßnahmen zur Wirtschaftsförde-rung, die Projekte zur baulichen Aufwertung und das Standortmarketing sowie die Vernet-zung der örtlichen Akteure berichten. Anschließend wird Daniel Bormann, ein Alumnus des ersten Jahrgangs, inzwischen Geschäftsführer der REALACE GmbH, das für die Nach-kriegszeit typische und in der Nachnutzung hoch anspruchsvolle Revitalisierungsprojekt BI-KINI BERLIN vorstellen.

Wir freuen uns auf diese Veranstaltung und hoffen auf Ihr Kommen.

Vielen Dank